Repräsentation und Urteilsbildung
Dieser Bereich vereint Projekte, die verschiedene Formen visueller Aneignung, künstlerischer und literarischer Auseinandersetzung sowie der Urteilsbildung im privaten wie im öffentlichen Raum zum Gegenstand haben. Die Verknüpfung von Repräsentation und Urteilsbildung bedeutet, ästhetische Dimensionen des Umgangs mit Geschichte ernst zu nehmen. Denn auch Fotografien, Kunstwerke und Literatur speichern, kommunizieren und beeinflussen Erfahrungen und Erinnerungen. Künstlerische und visuelle Artefakte sind nicht nur historische Quellen, sondern können auch eigenständige Formen der Repräsentation und Reflexion geschichtlicher Erfahrungen darstellen. Damit gehören sie zu den Faktoren, die Geschichtsbilder und historische Urteilsbildung beeinflussen.
Historische Urteilsbildung ist Bestandteil von und Voraussetzung für ein kritisches Geschichtsbewusstsein. Die verschiedenen Projekte dieses Schwerpunktbereichs liefern Beiträge zur Erforschung des Geschichtsbewusstseins in Ostdeutschland. Sie erforschen, wie im privaten Umfeld und im öffentlichen Raum Urteile über die DDR entstehen und wie ein Prozess demokratischer Urteilsbildung unterstützt werden kann.
Teilprojekte
- Historische Urteilsbildung von Schülerinnen und Schülern: Die DDR als Gegenstand von Aufsätzen aus dem »Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten«
- Sozialismus im Bild. Ein Forschungs- und Ausstellungsprojekt zur fotografischen Aneignung von DDR-Lebenswelten
- Kunst zur ›Wende‹-Zeit. Künstlerische Reflexionen des Umbruchs 1989/90 und der DDR-Transformation
- Die vergessene DDR-Literatur. Der ›Zirkel schreibender Arbeiter‹ als Schreibraum und Erinnerungsgemeinschaft
- Gedenken ohne Wissen? Die sowjetischen Speziallager in der postsozialistischen Erinnerungskultur